Wickede ist im Ortskern für eine Landgemeinde zwar dicht besiedelt, für die enormen Investitionen, die nötig wären, ein Wärmenetz in bestehende Siedlungen zu bringen, ist keine Wirtschaftlichkeit in Sicht. Anders kann es beim Neubaugebiet auf der Mannesmannbrache sein – hier ist eine nachhaltige Energieversorgung ohnehin Ziel der Gemeinde und Absicht der Investoren.
Das größte theoretische Potenzial, aus natürlichen Quellen Wärme durch Großwärmepumpen zu schöpfen, liegt übrigens in der Ruhr – das zeigt die Potenzialuntersuchung der Fachleute der Horizonte-Group GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen.
Wickedes Wärmebedarf wird auf rund 125 Gigawatt kalkuliert, was rund 48.000 Tonnen klimaschädlichem CO2 entspricht. Etwa ein Drittel könnte durch energetische Sanierungen eingespart werden. Hier hilft das Netzwerk „Sanieren mit Zukunft“ im Kreis Soest. Regelmäßige Info-Termine bei der Gemeinde werden angeboten. Insgesamt sind alle Hausbesitzer selbst aufgerufen, die energetische Situation zukunftssicher aufzustellen. Mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 hat die Bundesregierung unter anderem den Kommunen im Land die gesetzliche Pflicht auferlegt, örtliche Optionen der CO2-freien Wärmeerzeugung auszuloten. Doch noch machen in Wickede in 90 Prozent der Wohnhäuser und Gewerbegebäude Öl und Gas den Löwenanteil aus. Diese Energien werden sich aber durch geltendes Recht zügig verteuern.
Viel Gas brauchen auch noch die heimischen Industriebetriebe, Einzelne mehr als alle Privathäuser zusammen. Ihre Umstellung z.B. auf ,,grünen“ Strom braucht aber noch enorme Investitionen – nicht nur durch das Stadtwerk Fröndenberg Wickede, sondern auch bei den Überlandnetzen, die z.B. Strom aus Wind oder Wasserkraft in Norwegen heranbringen sollen.
Die Präsentation zum Info-Abend am 09.07.2025 finden Sie in diesem Artikel oben.
Wickedes Wärmeplanung läuft: Für Fachleute der Horizonte-Group GmbH stellten Oliver Kisignacz und Louis Göllner die ersten Ergebnisse vor. Stephanie Lebuser und Ludger Böhmer wirken auf Rathausseite mit. Kristin Arens von Netzwerk „Sanieren mit Zukunft“ im Kreis Soest ist Ansprechpartnerin für Hausbesitzer. Bürgermeister Michalzik moderierte die Veranstaltung.