Zahnärztliche Versorgung in Wickede mittelfristig gut gewährleistet

Diese Einschätzung vertraten Thomas Hamacher und Tim Haverkock als Vertreter der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Münster jetzt im Wickeder Rathaus bei einem Lagegespräch mit Bürgermeister Martin Michalzik und Ruth Hornkamp von der kommunalen Wirtschaftsförderung.

Die zahnärztliche Versorgung der Wickederinnen und Wickeder ist aktuell und auch mittelfristig gut gewährleistet: Diese Einschätzung vertraten Thomas Hamacher und Tim Haverkock als Vertreter der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Münster jetzt im Wickeder Rathaus bei einem Lagegespräch mit Bürgermeister Martin Michalzik und Ruth Hornkamp von der kommunalen Wirtschaftsförderung.

Zwar bedeuteten derzeit fünf in der Ruhrgemeinde tätige Zahnärztinnen und -ärzte einen statistischen Versorgungsgrad von nur 72 %, aber bei einer so flächenkleinen und gut mit der Nachbarschaft vernetzten Gemeinde müsse der Radius deutlich über die Ortsgrenzen hinausgezogen werden. In Werl und Soest liegen die Versorgungsgrade bei über 110 % und decken Wickeder Bedarfe völlig ausreichend mit ab. Das gilt auch für die Versorgung weiterer Umlandgemeinden, die deutlich hinter Wickede (Ruhr) rangieren. So liegen in Ense und Welver die Werte bei 56 bzw. 33 %. Auch mit einem Durchschnittsalter von fünfzig Jahren ist die Wickeder Zahnärzteschaft demografisch ordentlich im Mittelfeld des Bezirks Westfalen-Lippe platziert.

Alle fünf Zahnarztpraxen in Wickede (Ruhr) sind inhabergeführt, angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte gibt es hier derzeit nicht. Dabei gäbe es dafür nach Einschätzung der KVWL-Experten durchaus Potential. Das zeige der Versorgungsgrad an und die Tatsache, dass derzeit rund 45 % der Kassenpatienten zahnärztliche Behandlungen außerhalb der Gemeinde Wickede (Ruhr) wahrgenommen haben.

Dies sei für ländliche Kommunen nicht ungewöhnlich, denn häufig wählen Berufspendler oder auch Schülerinnen und Schüler Zahnärzte am Arbeits- oder Schulort. Gleichwohl zeigten beide Werte, dass in der Ruhrgemeinde noch wirtschaftliche Potenziale für Zahnärzte und Chancen für eine noch bessere örtliche Abdeckung liegen. Damit ließen sich auch Nachwuchsperspektiven bestens verbinden: „Wir stellen fest, dass insbesondere der Zahnärztenachwuchs doch häufig den Wunsch hat, zunächst als angestellte Kraft in einer Praxis einsteigen zu können“, so Tim Haverkock, der für die Flächen der Versorgung bei der KVWL zuständig ist.

Anders als in Wickede (Ruhr) sind im gesamten Kassenbezirk zwischen Minden und Siegen schon ein Viertel der Zahnärztinnen und Zahnärzte als Angestellte beschäftigt. Dies hänge damit zusammen, dass auch im Zahnärztefach der Nachwuchs sehr stark weiblich sei und eine angestellte Tätigkeit Familie und Beruf häufig leichter vereinbar macht. Allerdings bedeute häufig der angestellte Einstieg die beste Erfahrung und Voraussetzung, doch eine eigene Praxis zu eröffnen oder eine gut eingeführte zu übernehmen. Gewinnen für eine Tätigkeit in Praxen außerhalb der großen Städte möchte die Kammer KVWL angehende Zahnärzte in Westfalen-Lippe auch damit, dass Praxiszeiten für Studentinnen und Studenten oder Patenschaften beim Berufsstart angeboten werden. 

„Ich freue mich, mit den fünf in Wickede (Ruhr) tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzten ein insgesamt gutes Versorgungsangebot für die Bevölkerung machen zu können“, so Bürgermeister Martin Michalzik. „Zusammen mit den Möglichkeiten in der Nachbarschaft, dort auch teilweise spezialisierten Facharztpraxen und der allgemein ärztlichen Versorgung insgesamt, ist dies ein wichtiger Faktor, um Wickede (Ruhr) als Wohnortgemeinde attraktiv zu halten“.