Teilproduktion für 20.000 Fahrzeuge pro Tag aus der Westerhaar

Bürgermeister und Wirtschaftsförderin besichtigen die Prinz-Mayweg Gruppe

Ganz gleich, woher ein Fahrzeug kommt oder wohin es fährt: Die Chance, das Komfort und Sicherheit unterwegs mit Wickede (Ruhr) verbunden sind, sind groß. Dazu tragen unter anderem die Produkte aus der Prinz-Mayweg Gruppe mit Sitz in der Westerhaar bei, deren Wurzeln in der Ruhrgemeinde als bis heute familiengeführte mittelständische Holding jetzt genau 125 Jahre lang zurück reichen. Ein passender Anlass für Bürgermeister Martin Michalzik und Wirtschaftsfördererin Ruth Hornkamp, im Abklingen der Corona-Pandemie dort die Reihe der Betriebsbesuche wieder aufzugreifen.

Täglich verlassen Teile für rund 20.000 Fahrzeuge die Hallen an der Otto-Hahn-Straße, erläuterte Geschäftsführerin Christine Müller gemeinsam mit den für Technik und Finanzen verantwortlichen Fürhungskräften, Torsten Müller und Michael Schwarzkopf.

Rund 120 von insgesamt 500 Beschäftigten der Unternehmensgruppe, die sich auf fünf Standorte in Westfalen, Tschechien und Portugal verteilen, sorgen dafür. Fahrzeugmodelle aller großen Hersteller sind darunter. Die Abnehmeradressen reichen rund um den Globus: Kanada, USA, Mexiko oder Brasilien, Südafrika, Russland, Thailand, Südkorea, Japan gehören dazu.

Die täglich angelieferten, tonnenschweren Bandstahlrollen werden zu Rohrprofilen und Teilen geformt, die unter anderem in Autositzen, Cockpit- und Airbaghalterungen oder in den Hydraulikarmen für Kofferraumtüren Verwendung finden. Für Zügigkeit und Präzision sorgen moderne Maschinen wie jüngst aufgebaut Hochleistungssägen, die unermüdlich und scheinbar mühelos Metallrohe durchschneiden wie derzeit Messer frisch gekochten Spargel. Diese rund eine Mio. Euro kostende Anschaffung war ein Baustein der umfassenden Neusortierung der Produktionsabläufe, die in Teilen der großen Hallen 2020 erfolgte.

Trotz hoher Automatisierung bleiben in der Qualitätskontrolle Auge und Erfahrung unverzichtbar: Auch wenn die meisten Teile der Prinz-Mayweg Gruppe für die Autofahrer unsichtbar bleiben, wollen die Fahrzeughersteller technisch und optisch einwandfreie Bauteile, die daher teilweise schichtein-schichtaus erst nach Sichtkontrolle auf die Weiterreise gehen. Müssen Teile beschichtet werden gibt es bewährte Partnerunternehmen gleich um die Ecke auf der Westerhaar.

„Der schwere weltwirtschaftliche Einbruch, den die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 bewirkte, bedeutete auch für uns eine enorme Anspannung“, blickt Christine Müller als noch junge Geschäftsführerin aus der Eigentümerfamilie zurück: Nicht nur das Material für viele Millionen Euro im Betrieb war, während die Produktion heruntergefahren werden musste, sondern auch die Investitionen in Technik, Ordertermine für künftige Materialmengen und die Umsetzung der neuen Abläufe standen unmittelbar an, als die Unsicherheiten über Verlauf und Folgen der Pandemie maximal groß waren. „Zugleich war uns klar, dass wir unsere Mitarbeitenden halten und ihnen in der Krise etwas Sicherheit bieten wollten“.

Auf eine gute Zukunft am Standort Wickede (Ruhr) zu setzen, erweist sich heute als richtig: Trotz des massiven Kostendrucks gerade im Automobilsektor blicken Führungstrio und Belegschaft mit der aktuellen Auftragslage optimistisch auch über deutlich 2021 hinaus.

Michael Schwarzkopf, Christine Müller und Torben Müller (v. l.) von der Prinz-Mayweg Gruppe gaben Bürgermeister Martin Michalzik und Wirtschaftsförderin Ruth Hornkamp einen Blick hinter die Kulissen.