Gemeinde Wickede (Ruhr)
Der Bürgermeister
Dr. Martin Michalzik
Presse-Information, 10.6.2022
Modernisierung des Bürgerhauses Wickede
Zu den anstehenden Beratungen und Entscheidungen in den Gremien des Gemeinderates teilt Bürgermeister Martin Michalzik mit:
,,Mit einer zusätzlichen Sitzung Mitte Juli - nach dem Schützenfest - will der Gemeinderat den Weg für die umfassende Sanierung und Modernisierung des Bürgerhauses beraten und frei geben. Darauf verständigen sich jetzt Mitglieder aller Fraktionen, Bürgermeister und Architekt Ulrich Becker (Bochum) in einer Sitzung des Arbeitskreises Bürgerhaus. Drei Stunden lang ließen sich die Mitglieder des Gremiums den aktuellen Planungsstand des Architekten erläutern.
In den zurückliegenden Monaten haben nach den europaweiten Ausschreibungen für die technische Anlagenplanung und für die Architekturleistungen umfassende Detailuntersuchungen stattgefunden und zahlreiche Arbeitsbesprechungen zwischen Verwaltung, Technikplanern und Architekt. Sie ermöglichen im Ergebnis eine exakte Einschätzung der zwingend nötigen Baumaßnahmen und der damit sinnvoll im Zusammenhang zu erledigenden sonstigen Verbesserungen, um das Gebäude für die kommenden Jahrzehnte sicher und gut betreiben zu können. Es bleibt beim Katalog der Maßnahmen, auf den sich der Rat 2019 verständigte. Dafür gibt es bereits die Baugenehmigung und ein genehmigtes Brandschutzkonzept, die beide einzuhalten sind.
Insofern gehen die vom Architekten jetzt erwarteten Baukostensteigerungen auf 8,7 Millionen € insbesondere auf die allgemeine Preisdynamik im Bausektor zurück. Sie wurden im Arbeitskreis insgesamt nachvollzogen, Korrekturen in Details werden noch diskutiert. 2019 lag die Kostenerwartung aufgrund von Indexwerten bei 6,5 Mio. €. Darin sind Aufwendungen, die unabhängig von der baulichen Sanierung und technischen Modernisierung des Gebäudes selbst anstehen, nicht enthalten. Das betrifft eine Erneuerung der Tische und Stühle und einen neuen Stromanschluss durch einen Kompakttrafo am Gebäude.
3,5 Millionen € sind als Förderung von Land und Bund zugesagt. Angesichts der Kostenentwicklung zeigt sich, dass es 2019 richtig war, mit sämtlichen Maßnahmeteilen in das Förderverfahren zu gehen und eine relativ hohe Förderzusage zu bekommen. Für einzelne Maßnahmen wird geprüft werden, ob ergänzende Förderungen noch möglich sind.
Der größte Handlungsbedarf beim Gebäude besteht für das undichte Dach und die problematische Regenentwässerung insgesamt, für die verschlissenen Fenster und die fehlende Dämmung, für die überholte Lüftungstechnik und die mobilen, tonnenschweren Trennwände im Saalbereich mit ihrer Aufhängung. Diese zwingend notwendigen Sanierungsmaßnahmen lösen zugleich erhebliche Anpassungen im Brandschutz aus und machen somit einen umfassenden Materialwechsel mit Neugestaltung im Saalbereich nötig. Für Inklusion ist dringend geboten, mit einem Aufzug die Erreichbarkeit der unterschiedlichen Etagen deutlich zu verbessern und zusätzliche barrierefreie WCs einzurichten. Energieeffizientes Licht in den Räumen und Fluren und eine Erneuerung der über 40 Jahre alten Bühnentechnik sind ebenfalls Teil der Planung. Der Arbeitskreis will die gewünschte zusätzliche Kühlung zunächst auf nur eine von zwei möglichen Ausbaustufen beschränken. Trotz mancher Problemstellen im Bodenbelag kann wahrscheinlich der repräsentativ wirkende Parkettboden bewahrt bleiben.
In einer 16 Punkte umfassenden Vorlage samt Anlagen werden Politikern und Öffentlichkeit jetzt die wesentlichen Entwicklungsschritte des Projektes, die aktuellen Kostenberechnungen und erste Computersimulationen für die mögliche Projektumsetzung vermittelt. Sie sind im Ratsinformationssystem unter www.wickede.de abrufbar (Vorlage 42/2022).
Es ist der Bedeutung des Projekts sehr angemessen, den Entscheidungsprozess zügig, aber gründlich und insofern mit einer zusätzlichen Sitzung nach der jetzt anlaufenden Sitzungswelle einzuleiten. Zwar muss es zügig gehen, um 2024 fertig zu sein, aber das können wir so auch mit der gebotenen Tiefe tun. Immerhin handelt es sich hier um die absehbar größte kommunale Einzelinvestitionen in den 2020er Jahren.
Für die Maßnahmen, die insbesondere auch das Erscheinungsbild des Gebäudes betreffen, wird es demnächst auch ein Werkstatt Gespräch mit den regelmäßigen Nutzern des Bürgerhauses, das sind insbesondere die Vereine in der Gemeinde, geben. Ihre Erfahrungen und Meinungen einzubeziehen ist uns natürlich für dieses Projekt sehr wichtig, damit unser Bürgerhaus seine Rolle als vielseitiges Veranstaltungszentrum für kommende Jahrzehnten passend und verlässlich wahrnehmen kann.“
